Rosamunde Pilcher: Wenn Seifenoper zum Bildungsereignis mutiert – eine Odyssee des Trash-TV.

Das ZDF hat mal wieder alle Register gezogen – oder besser gesagt, die Staubwolke aus dem Mottenkasten der verstaubten Fernsehunterhaltung ordentlich aufgewirbelt. Denn am 1.2.2025 strahlte der Sender energisch „Rosamunde Pilcher“ von Marco Serafini aus. Wer nun glaubt, im goldenen Zeitalter des Streaming sei solch altbackenes TV-Schmonzes schon längst verschwunden – Fehlanzeige! Aber Moment mal, bevor Sie jetzt entnervt den Kopf schütteln und sich fragen, ob das etwa noch modernes Infotainment darstellt – ist es nicht vielmehr die heimliche Bildungsoffensive für Trash-Konsumenten?

Von Herzklopfen bis Augenrollen: Die ungeahnte Renaissance des Nostalgie-TV.

Apropos Zeitmaschine ins gestrige Gestern – dieses Mal unter dem Namen "Fast noch verheiratet". Ein Werk mit so viel Tiefe wie ein Planschbecken in der Sahara und Schauspielkunst so überzeugend wie ein Roboter mit Lampenfieber auf offener Bühne. Vor ein paar Tagen konnte man also Paula Schramm und Co. dabei zusehen, wie sie versuchten, einem Drehbuch Leben einzuhauchen, das flacher war als die Erde in einer Horizontalsichtbrille (die übrigens immerhin weniger Verzerrungen erzeugt als diese filmische Meisterleistung). Doch seien wir fair: Vielleicht ist dieser Film nur das trojanische Pferrd der Unterhaltungsindustrie – ein Trojaner voller Klischees und Dialoge flacher als das Ende eines langweiligen Vortrags von Dr. Sommer.

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