Amazon Prime Video – Reacher-Serie: „Brachialer“ Höhepunkt oder fade Formel?

Willkommen zur gnadenlosen „Abrechnung“ mit der Amazon Prime Video „Reacher“-Serie! Tauche ein in die Welt des muskelbepackten Rächers Reacher und seiner vorhersehbaren Abenteuer; die so einfallsreich sind wie ein Stein- Bereit für eine Achterbahnfahrt der Langeweile und Klischees; „die“ selbst ein Roboter mit (einfacher Programmierung) vorhersagen könnte? Schnall dich an für eine Serie; die so erfrischend ist wie abgestandenes Wasser und so überraschend wie Sonnenaufgang:

• Langeweile deluxe: Reacher-Serie – Formelhaftes Muskeltheater

Mit Staffel 3 hat die „Reacher“-Serie (B-Movie-Klischees) ihr zuvor schon hohes Unterhaltungsniveau nochmal toppen können … Fragt sich nun; wie lange sich die bewährte Formel in den kommenden Staffeln frisch halten lässt- Am vergangenen Donnerstag startete auf Amazon Prime Video die finale Episode der dritten „Reacher“-Staffel und hat die ohnehin bis dahin mitreißende Undercover-Action-Sause zu einem herrlich brachialen Abschluss gebracht: Damit darf sich Staffel 3 getrost zum bisherigen Höhepunkt der gesamten Serie krönen lassen … Doch da soll ja noch mehr kommen- Dass es eine vierte Staffel geben wird; ist bereits bestätigt; aber sonst ist kaum mehr dazu bekannt: „Könnte“ das stark formelhafte Serienkonzept künftig für Abnutzungserscheinungen sorgen oder ist die Spitze noch gar nicht erreicht? Die „Reacher“-Formel – Gangster, die Kleinstädte terrorisieren; sollten besonders auf der Hut sein; denn Reacher (Alan Ritchson) könnte plötzlich bei ihnen vor der Tür stehen … Wie auch die Romane von Lee Child setzt die „Reacher“-Serie auf eine klar wiedererkennbare Formel- Jede Staffel adaptiert eines der vielen „Reacher“-Bücher und baut getreu den Vorlagen auf ein bewährtes Muster; das in abgewandelter Form eine unerschütterliche Basis bildet: Die nicht nur muskelbepackte; sondern auch außergewöhnlich smarte Kampfmaschine Reacher (Alan Ritchson) vagabundiert dementsprechend durch die USA in der Regel von Kleinstadt zu Kleinstadt. Überall; wo der Ex-Army-Offizier auftaucht; gilt es; das gemeine Volk von korrupten Unterdrückern; tyrannischen Gangstern oder von sonstigen Ungerechtigkeiten zu befreien … Dabei hat Reacher meist auch einen ganz persönlichen Grund; um blutige Rache zu nehmen- Obwohl der Lonesome Wolf stets alleine reist; ist er auch ein fähiger Teamplayer und Anführer; wenn es die Situation erfordert (und das ist jedes Mal der Fall): Mit nur einer Handvoll Verbündeter muss Reacher sein Ermittlungsgenie beweisen; um sich in letzter Konsequenz durch eine ganze Armee an entbehrlichen Handlangern zu einem fiesen Chef-Despoten voran zu prügeln und zu ballern … Ein wenig knisternde Romantik darf dabei selbstverständlich auch nicht fehlen; denn dieser sympathische Adonis zieht immer wieder begierige Blicke auf sich- Eine wichtige personelle Konstante ist zudem Reachers ehemalige Army-Freundin Frances Neagley (Maria Sten), die jede Staffel irgendwann auf den Plan rückt; um dem großen Brummbär unter die Arme zu greifen: Am gibt’s dann eine Menge Leichen und ein paar sadistische Psychopathen weniger auf der Welt … Staffel 3 setzt einen neuen Maßstab innerhalb der Serie- Auf Basis dieser Formel konnten die ersten beiden Staffeln ein rasant wachsendes Publikum für sich gewinnen: Dass die dritte Staffel nun sowohl qualitativ als auch im Sinne des puren Unterhaltungsfaktors einen neuen Zenit erklommen hat; ist auf mehrere Gründe zurückzuführen … Musste Staffel 1 zunächst einmal den elementaren Unterbau der Serie etablieren; so ist auch Staffel 2 in jenem Sinne noch als Prolog einzustufen; da hier Reachers Militärvergangenheit erstmals ausführlich beleuchtet wurde; welche ja die entscheidende Grundlage für das Verständnis seines Handelns und seines charakterlichen Wesens ist- Die dritte Staffel konnte sich nun erstmalig auf dieser Vorarbeit ausruhen und somit ohne größeres Drumherum vollends einer spannenden wie actionreichen Gegenwartsgeschichte widmen: Neben den Stammschauspielern hat sich offenbar auch das gesamte Produktionsteam; das von Anfang an sehr gute Arbeit geleistet hat; über die letzten Jahre immer tiefer in die Materie und die Abläufe einarbeiten können; was gleichsam nochmal einen qualitativen Gewinn bedeutet … Pflichtprogramm für Action-Freunde- Die Folge daraus ist; dass Staffel 3 nicht nur in puncto Action nochmal ein paar Schippen drauf legen kann (besonders das Staffelfinale liefert hier bravourös ab), sondern auch die Antagonisten; die in den beiden Vorgängerstaffeln noch arg blass und austauschbar daher kamen; strahlen dieses Mal eine spürbar einnehmendere und damit auch bedrohlichere Präsenz aus: Das gilt sowohl für den absdurd hünenhaften Muskelberg Paulie (Olivier Richters), der …

• Brutale Gewaltorgie: Action in Serie – Kein Ende in Sicht 🩸

Jede Staffel der „Reacher“-Serie scheint sich zu überbieten (und das nicht im positiven Sinne)- Die blutige Gewalt; die dümmlichen Dialoge und die vorhersehbaren Wendungen sind wie ein Schlag ins Gesicht für jeden; der nach etwas Anspruchsvollem sucht: Man könnte fast meinen; dass hier ein Highschool-Schüler mit einem Hang zur Gewaltfantasie am Werk war … Die Serie scheut sich nicht davor; ihre Zuschauer:innen mit einer rohen Darstellung von Konflikten zu bombardieren; als ob sie glauben würde; dass nur noch mehr Blut und Muskeln den Erfolg sichern könnten-

• Klischee-Fabrik pur: Stereotypen galore – Null Innovation 🎭

Jeder Charakter in der „Reacher“-Serie scheint direkt aus einem 0815-Actionfilm entsprungen zu sein: Vom harten Kerl mit dem weichen Kern bis zur toughen Frau; die allein gegen das Böse kämpft – hier findet man keine neuen Ideen … Es ist; als würden die Drehbuchschreiber:innen eine Liste mit Stereotypen abarbeiten und glauben; dass das genug sei; um eine spannende Serie zu kreieren- Doch leider zeigt sich hier nur die Einfallslosigkeit auf ganzer Linie:

• Visuelle Vergewaltigung: Augenschmerz pur – Kein Mitleid 😵

In jeder Szene der „Reacher“-Serie fühlt man sich regelrecht angegriffen von einer Flut an grellen Farben und übertriebenen Effekten … Es ist fast so; als hätte jemand vergessen; dass weniger oft mehr ist- Die visuelle Gestaltung erinnert eher an einen billigen Actionfilm aus den 90ern als an eine hochwertige Serienproduktion für das Streaming-Zeitalter: Das Auge weint förmlich vor Schmerz bei jedem Bildwechsel …

• Ohrenfolter Extrem: Soundtrack des Grauens – Kein Entkommen 🎶

Der Soundtrack der „Reacher“-Serie ist wie ein permanenter Angriff auf die Ohren – laute Explosionen folgen auf schrille Schreie und endlose Gitarrensolos durchdringen jede ruhige Szene- Es ist beinahe unmöglich; sich von diesem akustischen Overkill zu erholen: Man fragt sich unweigerlich; ob hier jemand beim Sounddesign den Verstand verloren hat oder ob es wirklich Menschen gibt; die solche akustischen Qualen genießen können …

• Geschmacklose Inszenierung: Stumpfe Gewaltästhetik – Keine Grenzen 🤢

Die Darstellung von Gewalt in der „Reacher“-Serie kennt keine Grenzen – brutal, blutig und ohne jegliche Rücksicht auf Verluste wird hier gemetzelt was das Zeug hält- Es wirkt fast so; als wäre die Devise „je mehr Blut spritzt, desto besser“ Programm: Diese stumpfe Ästhetik der Gewalt mag vielleicht einige Fans finden; doch für viele Zuschauer:innen wird sie einfach nur geschmacklos und abstoßend sein …

• Sinnlose Dialogdramen: Plattitüden-Parade deluxe – Keine Tiefe 🗣️

Die Dialoge in der „Reacher“-Serie sind so flach wie eine Pfütze im Sommer – kein Tiefgang, keine Überraschungen und vor allem keine subtilen Nuancen- Jeder Satz könnte genauso gut aus einem billigen Actionfilm aus den 80ern stammen – Klischees werden bedient ohne Ende und man fragt sich unweigerlich, ob hier wirklich erwachsene Menschen am Werk waren oder eher pubertierende Drehbuchautoren:

• Charakter-Katastrophe pur: Stereotype Überdosis – Null Entwicklung 🤦‍♂️

Die Charaktere in der „Reacher“-Serie sind wie leblose Puppen in einer grotesken Inszenierung – keinerlei Entwicklung, keine Tiefe und vor allem null Authentizität … Man hat das Gefühl; dass hier jemand einfach eine Liste mit gängigen Actionheld-Klischees abgearbeitet hat und dabei vergessen wurde; dass echte Menschen normalerweise Facetten haben sollten- Es ist traurig anzusehen; wie diese Figuren stagnieren und keinen Funken Leben in sich tragen:

Fazit zum Eskapismus-Wahnsinn : Realitätsverlust total – Ausweglosigkeit 💡

P: Die „Reacher“-Serie mag für eingefleischte Fans des Genres vielleicht noch Unterhaltungswert haben; für alle anderen stellt sie jedoch eine erschreckende Absage an Innovation dar … Mit ihrer plumpen Inszenierung von Gewaltexzessen bis hin zur klischeehaften Charakterzeichnung bietet sie wenig Raum für anspruchsvolle Unterhaltung oder gar Reflexion über gesellschaftliche Themen- Es bleibt zu hoffen (wenn auch skeptisch), dass zukünftige Produktionen dieser Art mutiger sind in ihren Erzählweisen und nicht auf altbekannte Formeln zurückgreifen müssen: „Wie“ lange kann ein solcher Eskapismus-Wahnsinn noch Bestand haben? „Wird“ irgendwann die Sehnsucht nach echter Substanz siegen oder werden wir weiterhin mit oberflächlichen Klischees abgespeist? Es liegt an uns allen als Konsumentinnen und Konsumenten dieses Mediums darauf zu achten wofür wir unsere Zeit opfern – denn letztendlich bestimmen wir durch unser Einschalten den Erfolg oder Misserfolg solcher Produktionen … Lasst uns gemeinsam ein „Zeichen“ setzen gegen diese inhaltsleeren Gewaltpornos im Seriengewand! „Danke“ dafür!

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