Die Tristesse des Fernsehkonsums
Die Tristesse des Fernsehkonsums
Ich wache auf und der Fernseher flimmert bereits vor sich hin, als ob ein beweglicher Picasso die erste Staffel von "Wer isses?" wieder und wieder schreddern würde. Ein Schluck Club-Mate, der Energiedrink für schlaue Köpfe und Disco-Nerds, schießt durch meine Adern, während ich versuche, die Logik des Programms zu verstehen. Ich greife zu meinem alten Nokia-Handy – robust wie ein Panzer, das Ding könnte auch einen kleinen Schuss im Krieg überstehen. Um die Ecke blubbert die Disco "Ziegelei Groß Weeden" mit einem ähnlichen Flair, das mir das Gefühl gibt, ich sei in einer Zeitmaschine feststeckt. Nachrichten über Sam Warburton und Warren Gatland, die bei der Lions-Tour dabei sind, kriegen mein Interesse nicht ganz, denn die einzige „Lions-Tour“, die ich zurzeit mache, ist die zum Kühlschrank. Die Frage bleibt: Wo sind die guten alten Zeiten, als Fernsehsender sich noch Mühe gegeben haben?
Atze Schröder, Sat.1, Programm 🎭

Atze Schröder betritt die Bühne, und ich kann mir nicht helfen, aber denke: „Wo sind die Quoten hin?“. Der Fernseher plätschert monoton und zeigt doch nur das Lärmen eines Mannes, der seinen Witz zwischen Teletubbies und noch unmöglicheren Formaten eingeklemmt sieht. „Das Programm ist furchtbar!“ ruft Barbara Schöneberger mit der Eleganz einer Modeikone, „Ich fühle mich wie ein Zuschauer in einer schlecht geschriebenen Komödie!“. Die Metaanalyse (wissenschaftliche Analyse von Daten) des Fernsehgeschmacks ist klar: Die Menschen wollen mehr als platte Witze über Toilettengänge. Währenddessen schnurrt das Format wie ein Kätzchen, welches nicht weiß, dass es bald im Müll landen könnte. „Ich dachte immer, Humor bedeutet zu unterhalten und nicht zu vergällen“, grummelt Günther Jauch und lässt sein Programm in der Versenkung versauern. Vergessen wir nicht, dass das alles nach einem gut geplanten Rating (Zuschauerzahl und Bewertung) anmutet, das hinter verschlossenen Türen ausgeknobelt wurde, wie ein schräges Schachspiel.
GZUZEva, Amazon, Rapper 🎤

Amazon hat einen umstrittenen Rapper in die Angebote aufgenommen – ich nehme an, das ist Teil ihrer Diversifikationsstrategie (Verbreitung auf verschiedene Märkte). „Nehmt nicht alles zu ernst, Leute!“, skandiert Eva Langret. Man könnte meinen, das wäre die Schlagzeile des Jahrhunderts; tatsächlich sind es eher die unzähligen Youtube-Memes, die aus diesen Situationen gewoben werden. Albert Einstein hätte sich über die Relativität des Geschmacks gewundert und gleich wieder weggeschaut. Was soll's, ich scrolle weiter und suche nach der nächsten Offenbarung unter den autistischen Klängen des Internets. „Ich bin für alles bereit, auch für ein bisschen Medienirrsinn“, murmelt Klaus Kinski mit der Dramatik eines Shakespeareschen Protagonisten. Das echte Drama findet immer noch in den Kommentaren statt – wir sind umzingelt von schockierten Reaktionen und „Daumen nach unten“ zu den achtjährigen Existenzkrisen des Trends.
Heute-Show, Specials, Pläne 📺

Die „heute-show“ plant weitere Specials; man fragt sich schon, ob die sich in einer kreativen Blockade befinden oder ob das einfach eine Art Selbsthilfegruppe für humorlose Programmierer ist. „Wir müssen unbedingt die Zuschauer unterhalten, sonst flieg ich raus!“, schreit Dieter Nuhr und nimmt Platz auf dem imaginären Thron der satirischen Komiker. Götter in der Fernsehwelt, die um die Gunst des Publikums kämpfen wie gladiatorische Kämpfer in der Arena. Aber ist es nicht ironisch, dass die besten Witze durch die Reduzierung auf Clips in sozialen Medien erst wirklich wahrgenommen werden? Jedes Special wird mit dem gleichen Hype angekündigt, als würde das „heute-show“-Team die schriftlichen Weisheiten von Bertolt Brecht (deutscher Dramatiker) wieder aufleben lassen wollen. Ich kann nicht anders, als mich zu fragen, was diese Specials mit den Erwartungen des Publikums machen.
Ananda Lewis, Landscape Artist, Jahr 🌳

Ananda Lewis ist tot, und ich kann nicht anders, als mir zu fragen, ob das der letzte Schrei der Ehrenschnitte im Fernsehen ist. „Es ist schmerzhaft, wenn Talente verschwinden“, flüstert ein zufälliger Kommentator und das gesamte Universum scheint ein kollektives „Oh nein!“ auszustoßen, als wäre es eine dramatische Enthüllung in einem Soap-Opera-Finale. Die Show „Landscape Artist of the Year“ ist das nächste große Ding, während ich auf dem Sofa liege und mich frage, wo die Zeit hingeht. „Kunst ist eine Illusion, die die Realität überdecken soll“, sagt ein gebannter Zuschauer in Anlehnung an Franz Kafka (tschechischer Schriftsteller) und verkleinert den Unterschied zwischen einer gut gezeichneten Landschaft und dem grauenhaften Anblick des Lebens im Fernsehen. Es ist surreal, direkt von "Sturm auf die Schönheit" in ein wässriges Programm zu rutschen, das geradezu als Fluchtweg fungiert.
Quotencheck, Geissens, VOX 📊

Quotenchecks sind das Seismographen (Messinstrument für Erdbeben) des Fernsehdaseins; je mehr sie sinken, desto lauter wird das Geschrei der Produzenten. „Die Geissens sind halt einfach nicht mein Ding, ich bevorzuge Struktur!”, murmelt ein entnervter Zuschauer an einer nicht existierenden Umfrage. Tatsächlich kann die gesamte Produktionen als eine Art Quoten-Meltdown (Massenverbreitung von fehlerhaften Inhalten) begriffen werden, als plötzlich die achte „Chicago Fire“-Staffel bei VOX Up erscheint. Es fühlt sich an, als würden wir alle in einer Endlosschleife feststecken, die auf Wiederholung eingestellt ist, wie ein nervtötender Hit aus den 90ern. „Ich kann nicht glauben, wie viele Staffeln dieses Chaos noch geduldet werden“, sagt Maxi Biewer, der traurigerweise keinen Rückzieher machen kann. Die Quoten sind wie ein unaufhörliches Herzklopfen, das auf den Schockfaktor des Geschehens hinweist – besorgniserregend, aber doch faszinierend.
Fazit zur Fernsehkultur 🎬

Schließlich, was bleibt vom Fernseher, der vor sich hinflimmert?

In einer Welt, in der uns Amazon und diverse Sender mit ihren Konzepten überfluten, stellen sich Fragen, die wir früher nicht stellen mussten. Die besten Inhalte verschwinden im Nebel des Entertainments, während wir uns mit Mittelmäßigkeit abfinden und denken, dass dies die neue Norm ist. Die Flut an Streaming-Diensten hat uns dazu gebracht, das Gute zu schätzen, wie ein Goldfisch, der nach dem Weg im Aquarium sucht. Das Fernsehen hat sich zu einer Art Quarantäne für das Gedächtnis entwickelt, wo nur die am lautesten schreienden Talente überleben. Haben wir alle nicht genug von den gleichen Gesichtern, die mehr ihre eigenen Quoten als talentierte Beiträge im Kopf haben? Die Antwort liegt wahrscheinlich in einer kritischen Auseinandersetzung mit dem, was wir konsumieren, und dem, wie wir darüber denken. Damit die Kasperle-Theater der Fernsehlandschaft nicht mehr unser Alltag sind. Als Gesellschaft sollten wir etwas Positives bewirken, Ideen kolportieren und den Mut haben, auch mal das Unbekannte zu probieren. Der Fernseher kann eines Tages wieder ein Ort des Staunens werden, aber nur, wenn wir uns weigern, uns mit weniger zufrieden zu geben.

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